Magazin der Schüßler-Plan Gruppe
Ausgabe 15 | 2021 Wissen. Wandel. Zukunft.
Wehrhahn-Linie, Düsseldorf
Der Düsseldorfer U-Bahn-Bau für das zweite große City-Unterfahrungs-Projekt Wehrhahn-Linie begann 2007 und wurde bis 2016 mit sechs unterirdischen und zwei oberirdischen Haltestellen realisiert. Für die Düsseldorfer Innenstadt brachte die Wehrhahn-Linie vor allem die dringend benötigte verkehrstechnische Entlastung.
Bei solch komplexen Projekten wie dem innerstädtischen Bau der U-Bahnlinie Wehrhahn bestehen viele bauliche Randbedingungen und hohe Anforderungen an die Bauabwicklung. Diese Themen gilt es umfangreich und frühzeitig zu erkennen, um sie in die Überlegungen der Arbeitsvorbereitung einfließen zu lassen. Die Entwicklung einer Bauablaufplanung unter Berücksichtigung baulogistischer Aspekte, wie der Flächenverfügbarkeit, der Transportwege und der unterschiedlichen Bauzustände ermöglicht die Identifizierung der Schnittstellen und Risiken. Diese Ergebnisse finden sich in der Kostenermittlung ebenso wieder wie in der Erstellung von Logistikhandbüchern als Teil der Ausschreibung oder der Begleitung und Überwachung des Logistikers während der Bauphase. Durch ein flexibles Anpassen der Logistik können Störungen auf der Baustelle kompensiert werden.
Joachim-Erwin-Platz 1, Düsseldorf
Der Abbruch und Neubau des Gebäudes mitten in der Fußgängerzone Schadowstraße und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kö-Bogen, dem Dreischeibenhaus sowie dem Schauspielhaus ist sowohl aufgrund der geringen verfügbaren Flächen als auch in Fragen der prinzipiellen Erreichbarkeit baulogistisch äußerst anspruchsvoll. So konnte schnell aufgezeigt werden, dass eine sichere Versorgung des Bauvorhabens von Norden abseits der Hauptverkehrsströme nur durch eine provisorische Baustraße durch den schützenswerten Hofgarten möglich ist.
Diese räumliche Besonderheit erfordert des Weiteren eine detaillierte und phasenweise Konzeption der kompletten Baustelleneinrichtung mit den grundsätzlich nutzbaren Flächen für Zwecke der Baustellenorganisation. Hierzu zählen u. a. die Baustellensicherung, Kran-Konzepte, Transport- und Bewegungsflächen sowie weitere projektspezifische Einrichtungsgegenstände. Dem Nachweis der möglichst störungsfreien Nutzung der öffentlichen Fußgängerzonen und Verkehrsflächen wurde hier besondere Bedeutung geschenkt.
U-Bahnlinie U5, Berlin
Bei der Berliner U-Bahnlinie U5 wurde der Lückenschluss zwischen den Stationen Brandenburger Tor und Alexanderplatz realisiert. Zusätzlich wurden drei neue Stationen erbaut, die U-Bahnhöfe „Unter den Linden“, „Museumsinsel“ und „Rotes Rathaus“. Der neue Streckenabschnitt wurde am 4. Dezember 2020 eröffnet. Mit der Inbetriebnahme der Strecke ging die Linie U55 außer Betrieb. Somit ist der Lückenschluss der Linie U5 vom Hauptbahnhof nach Hönow vollzogen. Durch die bauliche Besonderheit der Haltestelle in Tiefenlage, des Ausbaus der verbindenden Tunnelanlagen und dem Wunsch der frühzeitigen Wiederinbetriebnahme der darüber liegenden Verkehrsflächen waren kreative Ansätze der Baustellenver- und -entsorgung zu entwickeln.
Nach der Analyse der Transport- und Materialströme vom und zum Baufeld mit den jeweils benötigten Flächen konnte ein projektspezifisches Konzept aller Materialströme ausgearbeitet werden. Dazu gehörte auch die Identifizierung von möglichen Engpässen und Störfaktoren für den Bauablauf sowie die Entwicklung von Gegenmaßnahmen zum Erhalt eines reibungslosen Bauablaufs.
U-Bahnlinie U5, Hamburg
Mit der neuen U-Bahnlinie U5 werden entlang einer zirka 24 km langen Trasse wichtige Lücken im Hamburger U-Bahnnetz geschlossen. Die Trasse verläuft fast ausschließlich unterirdisch und liegt vollständig im Grundwasser. Die U5 wird vollautomatisch betrieben werden. Vor allem im zentrumsnahen Bereich wird die Strecke unter einer bereits dicht besiedelten Infrastruktur gebaut. Dies bringt eine Vielzahl an Anforderungen während der Herstellung mit sich. Um die Einschränkungen des öffentlichen Lebens möglichst gering zu halten und gleichzeitig den baulichen Besonderheiten der Maßnahme gerecht zu werden, sind individuelle Herstellkonzepte zu entwickeln. Diese
technischen Lösungsansätze werden – unter Einbeziehung der Ingenieurgemeinschaft U5 Mitte – federführend von Ausführungsspezialisten von Schüßler-Plan aus dem Bereich Spezialtiefbau mit Detailwissen zu temporären Baubehelfen und baulogistischen Maßnahmen angereichert und intensiv mit den an der Fachplanung beteiligten Akteuren abgestimmt. Oft fordern die speziellen Randbedingungen Sonderlösungen, die jenseits des Standards zu finden sind. Diese Grundlagen sind für den weiteren Projekterfolg essenziell.
Kö-Bogen II, Düsseldorf
Das Handels- und Dienstleistungszentrum Kö-Bogen II in zentraler Lage der Landeshauptstadt Düsseldorf ist eines der innovativsten Gebäude Deutschlands. Das dreiecksförmige, sechsgeschossige Geschäftshaus mit abgestufter, begrünter Fassade bringt die Natur zurück in die Innenstadt. Fast 8 km Hainbuchenhecken dienen als natürlicher Kältespeicher, spenden saubere und feuchte Luft und reduzieren so den innerstädtischen Wärmeeffekt.
Die Vielzahl von unterschiedlichen Akteuren und Abhängigkeiten untereinander sowie die regelmäßigen Änderungen im Bauablauf erfordern eine detaillierte Entwicklung bzw. Fortschreibung der Terminpläne. Von der Identifizierung des kritischen Wegs über das Aufzeigen bauzeitlicher Optimierungspotentiale bis hin zur Ermittlung und Planung von Ressourcen lassen sich aus den Terminplänen eine Vielzahl an Werkzeugen entwickeln. Je nach Projekterfordernis variieren die Terminpläne von übergeordneten Rahmenterminplänen, über Weg-Zeit-Diagramme bis hin zu Detailterminplänen.
Gepäckförderanlage BER, Berlin
Das BER-Projekt begann für Schüßler-Plan 2004 mit der landseitigen Erschließung aller Straßen- und Brückenbauwerke. Als der Flughafen Berlin Brandenburg BER am 31.10.2020 an den Start ging, war Schüßler-Plan das einzige Planungsbüro, das das Projekt von Anfang bis Ende,
mit unterschiedlichen Leistungsbildern, begleitet hat.
Im Rahmen der Erweiterung der Gepäckförderanlage des BER bei laufendem Flughafenbetrieb entstehen diverse Anforderungen an das Sicherheits- bzw. Sicherungskonzept der land- und luftseitigen Baustelle. Über die Entwicklung von Fluchtwegekonzepten bis zum Aufzeigen unterschiedlicher Maßnahmen der Zugangskontrollen, Baufeldabsicherung und Überwachung sind sowohl pragmatische als auch dem sensiblen Umfeld entsprechende Lösungskonzepte zu entwickeln.