17

Magazin der Schüßler-Plan Gruppe

Ausgabe 17 | 2021 Mobilität

Kurzum, Frau Zimmermann ...

Nachhaltigkeit!

Christina Zimmermann
Geschäftsführerin Schüßler-Plan 
 
In der Holding verantwortet sie übergeordnete strategische Aufgaben, in der Düsseldorfer Gesellschaft übernimmt sie strategische sowie operative Tätigkeiten.

Das Thema „Nachhaltigkeit“ prägt – ob im aktuellen Projekt, im Gespräch mit Kunden und Auftraggebern auf der diesjährigen Messe Expo Real oder im privaten Austausch mit dem Nachbarn. Wir Ingenieur*innen haben zur „Nachhaltigkeit“ sofort viele Ideen: Hybride Bauweisen aus Holz und Beton, Carbon- oder Recyclingbeton, Cradle-to-Cradle, Materialreduktion mithilfe parametrischen Designs, um nur mal ein paar Schlagworte zu nennen. 

Wieso also setzen wir unsere Ideen nicht sofort bei allen Bauvorhaben um? 
Auch wenn unsere Expertise natürlich Gewicht hat, werden wir insgesamt wenig bewegen können, wenn die Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Innovationen weiterhin an höheren Baukosten, längeren Genehmigungsprozessen oder fehlenden politischen Anreizen scheitern. Eine übergeordnete Aussage, dass CO2 einzusparen ist, hilft hier wenig. Erfolg können wir langfristig nur erzielen, wenn wir gemeinsam und auf verschiedensten Ebenen Leitplanken und Anreize für Nachhaltigkeit und Innovation in Bauprojekten definieren. Dabei müssen wir zunächst die Baubranche mit all ihren Facetten analysieren und uns anschließend konkret mit den Herausforderungen im Projekt beschäftigen. 

Ingenieurwesen anders, weiter oder neu denken – think ing. new eben.
In den ersten beiden Veranstaltungen von think ing. new sprachen wir über Städte im Wandel, neue Mobilitätsformen im digitalen Zeitalter und nicht zuletzt über die Bedürfnisse der Menschen. Mit am Tisch saßen Architekt*innen, Projektentwickler*innen und Ingenieur*innen, aber auch Politiker*innen und Zukunftsforscher*innen. Schüßler-Plan nutzt die Impulse aus den Vorträgen und Diskussionen bei think ing. new aktiv, um neue Sichtweisen in unsere Projekte einzubringen. Beispielsweise könnte der Tunnel zu einem Sinnbild für eine 15-Minuten Stadt werden: Oberflächlich freiwerdende Verkehrsflächen lassen Raum für eine nachhaltige Stadtentwicklung, während Distanzen unterirdisch schneller und durch fehlende Staus und Ampeln vielleicht sogar nachhaltiger überwunden werden können. Es bleibt die Frage nach dem Sinn von Mobilität. Ist der Weg ein Mittel zum Zweck oder ein Erlebnis? Auf diese oder ähnliche Fragen wird es für jedes Bauvorhaben eine andere richtige Antwort geben, die im Austausch mit sämtlichen Planungsbeteiligten und Betroffenen gefunden werden muss. 

Ich bin der Überzeugung, dass wir es gemeinsam schaffen werden, jedem Projekt die Nachhaltigkeit und Innovation zu verleihen, die dem Projekt selbst und einer nachhaltig gebauten Umwelt insgesamt würdig ist. Und think ing. new ist dafür eine großartige Plattform.

Prof. Knut Ringat,
Prof. Dr. Kristina Sinemus,
Ranga Yogeshwar und
Bernd Wagenbach auf dem
Podium der think ing. new
Veranstaltung in Frankfurt am
Main am 16. September 2021.

Fotos / Titelfoto und Foto 1, Heinrich Völkel; Portrait, Heinrich Holtgreve