20

Magazin der Schüßler-Plan Gruppe

Ausgabe 20 | 2023 Gemeinsam

Kolumne | Alexander Kerl

Büro wird Begegnung

Dipl.-Bw. Alexander Kerl Geschäftsleitung,
Kaufmännische Leitung, Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft Frankfurt

Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Wem auch immer dieses zutreffende Bonmot zuzuschreiben ist: Es stimmt. Derzeit hört man viele pessimistische Prognosen in den Medien, wenn es um die aktuelle und künftige Entwicklung in der Baubranche und der deutschen Wirtschaft insgesamt geht. Tatsache ist, dass sich die Baukonjunktur seit Beginn des Ukrainekrieges spürbar abgekühlt hat. Der anhaltende Konflikt in der Ukraine, die Lieferkettenprobleme, die Zinswende und die Inflationsentwicklung haben vielfältige Auswirkungen auf die Baubranche in Deutschland und in Europa. Glaubt man den Prognosen der Wirtschaftsinstitute, dann sind die Wachstumsraten der vergangenen Jahre auf absehbare Zeit erst einmal vorbei und es wird in 2023 und 2024 zu einer Stagnation – in einigen Sparten sogar zu negativen Wachstumsraten – kommen. Für das Jahr 2025 wird dann mit einem moderaten Plus gerechnet. Wir sehen uns bei Schüßler-Plan gut und solide aufgestellt, um den Herausforderungen in diesem schwierigen Umfeld innovativ und flexibel in den nächsten Jahren begegnen zu können.

Ein Thema, das zwar während der Corona-Pandemie etwas in den Hintergrund getreten ist, bleibt aber weiterhin eine der großen Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft und wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten deutlich verschärfen – der Fachkräftemangel. Der demografische Wandel verändert die Arbeitswelt in Deutschland und stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Pro Jahr verlassen 350.000 Arbeitskräfte mehr den Arbeitsmarkt, als durch Ausbildung, Studium oder Zuwanderung hinzukommen. Immer stärker trifft der Fachkräftemangel auch die Bau- und Ingenieurbranche.

Bedingt durch die Corona-Pandemie hat sich zudem der Wandel in der Arbeitswelt enorm beschleunigt – Stichwort Homeoffice und hybrides Arbeiten. Beide Modelle waren in den meisten deutschen Unternehmen vor dem Jahr 2020 die Ausnahme. Die Präsenzkultur war stark ausgeprägt, das Arbeiten vor Ort im Büro der Standard.

Heute sind moderne, dezentrale Arbeitsmodelle Teil der neuen Normalität und fester Bestandteil unseres Büroalltags. Mitarbeiter*innen können von nahezu überall arbeiten und müssen nicht zwangsläufig jeden Tag im Büro sein. Mit Blick auf die händeringende Suche nach Fachkräften steckt genau darin eine große Chance, denn bei der Suche nach Fachkräften kann aufgrund von Remote-Präsenz-Modellen der Rekrutierungsradius vergrößert werden.

Dies spiegeln auch  mannigfaltige Studien wider, nach denen kaum jemand ausschließlich von zu Hause arbeiten möchte. Rund die Hälfte der Befragten präferiert eine Mischung aus Büro und mobiler Arbeit. Dieser Wandel führt dazu, dass wir „Büro“ neu denken müssen. Das Büro der Zukunft wird wenig mit dem traditionellen klassischen Büro gemeinsam haben. Es wird mehr und mehr zu einem Ort der Begegnung, der zwischenmenschlichen Interaktion, des Austauschs und der Kreativität werden.

Für uns als Schüßler-Plan ist die persönliche Begegnung ein wichtiger Teil unserer Unternehmenskultur. Wir verstehen uns als ein Team, kommen in unterschiedlichsten Konstellationen regelmäßig zusammen und kreieren gemeinsame Erlebnisse und Erfolge – im Projekt und darüber hinaus.

Somit müssen wir ein Arbeitsumfeld schaffen, das den Bedürfnissen der Mitarbeiter*innen und der Teams gerecht wird, das moderne Arbeitsformen zulässt und in dem Menschen ihre Tätigkeit als sinngebend erleben können. Dass dies nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann, ist selbstverständlich – Unternehmen sollten es dennoch nicht auf die lange Bank schieben. 

Fotos / Titelfoto,Theodor Barth, Andreas Meichsner, Rüdiger Mosler, Helge Mundt, Jörg Hempel, Rainer Rehfeld, SBEV/Klaus Helbig, Jens Weber; Portrait, Dawin Meckel