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Magazin der Schüßler-Plan Gruppe

Ausgabe 24 | 2025 Transformation

Reportage | Gemeinschaftspark Grasbrookpark

Wo Nachbarschaft Raum bekommt

Das Gemeinschaftshaus Grasbrookpark bildet einen Treffpunkt für die Anwohner*innen der HafenCity Hamburg – im menschlichen Maßstab und in verspielter Architektur.

Das Bauvorhaben Grasbrookpark beweist, dass auch mit einfachen, wirtschaftlichen und ressourcenschonenden Tragkonstruktionen Bauwerke mit Identität, Funktionalität und hohem gesellschaftlichem Mehrwert geschaffen werden können.

Lucas Casser
Teamleitung Hochbau Schüßler-Plan

Mit der HafenCity ist in den letzten Jahrzehnten ein neues urbanes Quartier in Hamburg entstanden, das weit über die Stadtgrenzen hinausstrahlt. Auf einer Fläche von 157 Hektar hat dieses ambitionierte Stadtentwicklungsprojekt eine besondere Lebensqualität geschaffen – mit Dichte, vielfältiger Nutzungsmischung, hochwertig gestalteten Freiräumen, Nähe zum Wasser und architektonischen Highlights wie der Elbphilharmonie. Doch bislang fehlten institutionelle Orte der Begegnung und Gemeinschaft, die das Quartier als lebenswerten Wohnraum bereichern und den nachbarschaftlichen Zusammenhalt fördern.

Um das zu ändern, wurden drei Gemeinschaftshäuser in den Parkanlagen Grasbrookpark, Lohsepark und Baakenpark geplant. Ziel war es, kompakte Bauten mit hoher Funktionalität zu schaffen, die auf lediglich 120 bis 580 Quadratmetern ein vielseitiges Raumprogramm bieten: Mehrzweckräume, Büros, Werkstätten, Café, Kiosk sowie Lagerflächen und barrierefreie WCs.

Von der HafenCity Hamburg GmbH als Bauherrin wurden zunächst die Gemeinschaftshäuser im Grasbrookpark und im Baakenark realisiert. Ersteres ist bereits fertiggestellt. Es bildet ein Beispiel für eine gelungene Verbindung eines einfachen, nachhaltigen Holztragwerks mit anspruchsvoller architektonischer Gestaltung. Mit seiner leuchtend gelben Fassade und den spielerisch anmutenden ineinander verschachtelten Volumenkörpern setzt es nicht nur ein gestalterisches Statement, sondern hebt sich auch durch seine materialgerechte Holzbauplanung ab. Die Tragstruktur bildet eine Holzständerbauweise, die die architektonische Vision auf subtile Weise im Hintergrund nicht sichtbar unterstützt und ergänzt. Die verschachtelte Struktur schafft einen vielseitig nutzbaren stützenfreien Innenraum, der flexibel ist, wie es die unterschiedlichen Anforderungen des Quartierslebens fordern. Im Gemeinschaftshaus Grasbrookpark findet sich ein Symbol für den Mut, auf kleinem Raum Großes zu schaffen – ein kleiner, gelber Leuchtturm der Gemeinschaft.

Text / Mariam Koch
Fotos / Jan Voigt