Magazin der Schüßler-Plan Gruppe
Ausgabe 22 | 2024 Alles klar!
Das Building Information Modeling (BIM) gewinnt innerhalb der Projektsteuerung zunehmend an Bedeutung und bereichert das Leistungsbild. Der Fokus auf Kosten, Termine und Qualität erweitert sich um die digitale Dimension. BIM stellt Informationen zentral und in Echtzeit zurVerfügung und gestaltet dadurch die Zusammenarbeit transparenter.
Vorabsimulationen ermöglichen es bereits zu einem frühen Zeitpunkt, eine höhere Planungstiefe zu erreichen, Widersprüche frühzeitig zu erkennen und diese in einem iterativen Prozess zu lösen. Für die Projektsteuerung bedeutet dies, dass nicht nur statische Daten verwaltet, sondern digitale Ressourcen genutzt werden, um das Bauvorhaben zu optimieren. Ein typischer BIM-Anwendungsfall ist der Prozess der Kollisionsprüfung. Hierbei werden Konflikte zwischen den verschiedenen Fachgewerken frühzeitig erkannt, mittels BCF (BIM Collaboration Format) kommuniziert und anschließend modellbasiert gelöst. So lassen sich spätere Hindernisse auf der Baustelle vermeiden.
Die Rollen in einem BIM-Projekt differenzieren sich deutlich gegenüber einer klassischen Organisationsstruktur. Neben Auftraggeber*in und internen sowie externen Stakeholdern wie Projektsteuerung, Architektur und Fachplanung treten nunmehr zusätzlich BIM-Manager*innen, -Gesamt und Fachkoordinator*innen, -Autor*innen, und -Konstrukteur*innen auf. Die Projektsteuerung muss diese vielfältigen neuen Rollen in die Organisationsstruktur integrieren und sicherstellen, dass alle Beteiligten in einen reibungslosen BIM-Prozess eingebunden sind. Während des Projekts nutzt die Projektsteuerung als BIM-Nutzerin die erstellten Modelle zur Informationsgewinnung und Analyse, nimmt jedoch nicht aktiv an der Erstellung der Modelle teil. Vielmehr trägt sie durch fachtechnische Bewertungen und Überwachung sowie stichprobenartige Überprüfung der digitalen Informationen zur Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten sowie zur fortlaufenden Qualitätssicherung im Bauprojekt bei.
Die Projektabwicklung mit der BIM-Methode bringt jedoch auch neue Herausforderungen mit sich. Um in einem BIM-Projekt effektiv zusammen zu arbeiten, ist es elementar, einen homogenen Wissensstand unter allen Projektbeteiligten herzustellen. Zudem steigt die Anforderung an die Datenqualität. Die Projektsteuerung muss in der Lage sein, die Informationsanforderungen der Auftraggeber*in zu überprüfen und gegebenenfalls mitzugestalten. Für eine belastbare BIM-Strategie gilt es daher, frühzeitig einen Zeitplan gemeinsam mit der Auftraggeber*in zu erarbeiten. Denn durch ein versiertes Management, kontinuierliche Weiterbildung und die gezielte Nutzung digitaler Ressourcen eröffnen sich auch für die Projektsteuerung durch BIM neue Perspektiven und Chancen.
Lean Thinking trifft agile Praxis
BIM ist nicht der einzige Baustein, der zu einem effektiven Projektmanagementbeitragen kann. Der Einsatz agiler Arbeitsmethoden eröffnet eine weitere Ebene und ermöglicht es, Zeitpläne, Kosten und Qualitätsstandards einzuhalten sowie die Effizienz zu steigern. Lean Construction liefert zusätzlich Methoden und Werkzeuge zur transparenten und strukturieren Darstellung von Prozessen mit dem Ziel, den Kundernwert zu steigern.
Dank der Flexibilität agiler Methoden ist das Projektmanagement in der Lage, schnell auf unvorhergesehene Ereignisse oder veränderte Anforderungen seitens der Kund*innen zu reagieren. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht es, Projekte erfolgreich voranzutreiben. Hierbei liegt die intrinsische Motivation in der kontinuierlichen Verbesserung. Durch regelmäßige Überprüfung der Arbeitsprozesse und Rückmeldungen aus dem Team können potenzielle Engpässe und Hindernisse frühzeitig erkannt werden. Auf diese Weise lassen sich effektive Lösungen für optimierte Arbeitsabläufe finden.
Durch die Integration von digitalen Planungsmethoden in Kombination mit dem Methodenkoffer des Lean Construction agieren die Expert*innen von Schüßler-Plan stets an die jeweiligen Anforderungen angepasst und mit dem Ziel „Best for Project“. Die Schlüsselfunktion liegt bei jedem Bauvorhaben im Projektmanagement. Es übernimmt die steuernde Aufgabe und behält den Überblick über die aktuellen Herausforderungen und Zielsetzungen. Hier werden in Workshops Prozesse erarbeitet, in BIM-Projekten Informationen mit visuellen Darstellungen verknüpft und in digitalen Boards Aufgaben und Prozesse verwaltet. Die Visualisierung der Termine und Aufgaben stellt hierbei ein effizientes Werkzeug dar, um alle Projektbeteiligten abzuholen und sicherzustellen, dass sie die gleiche Sprache sprechen. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung ist das Team für jede Projektanforderung gerüstet.
Im Zentrum des agilen Arbeitens steht die Kommunikation. Hinzu kommen ein gemeinsames Verständnis von Projektzielen und Zusammenarbeit. Nicht jede Methodik eignet sich für jedes Projekt und nicht jede
Aufgabenstellung benötigt einen agilen Ansatz zur Problemlösung. Dennoch sind agiles Projektmanagement und Lean Construction oft sinnvoll. Denn sie ermöglichen nicht nur zu reagieren, sondern effektiv zu planen und zielgerichtet zu agieren.