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Magazin der Schüßler-Plan Gruppe

Ausgabe 19 | 2022 Under Construction

Reportage | Drohnen

Fliegende Helfer

Der Einsatz von Drohnen in gewerblichen Bereichen nimmt stetig zu – und sie werden immer leistungsfähiger. Neben der Paketzustellung, der Unterstützung im Katastrophenschutz oder dem Einsatz in der Filmindustrie, sind Drohnen auch auf der Baustelle immer häufiger anzutreffen. Am Bau hilft die Drohne vor allem in der Vermessung, da durch sie hochgenaue, georeferenzierte 2D-Karten und 3D-Modelle zeit- und kosteneffizient erstellt werden können. Wofür ein klassischer Vermessungstrupp zuvor mehrere Tage brauchte, schafft der Pilot mit seiner Drohne nun innerhalb von wenigen Stunden. Beispielsweise dauerte der Überflug für die Modellerstellung der Baustelle am Autobahndreieck Heumar, einer rund 40.000 Quadratmeter großen Fläche  (knapp sechs Fußballfelder) nur circa 1,5 Stunden.

Es ist bemerkenswert, wie hochmoderne Technik den Arbeitsalltag auf der Baustelle erleichtern kann.

Benedikt Büschgens, Baumanagement Schüßler-Plan

Für die Kartierung beziehungsweise Modellerstellung fliegt die Drohne eine vorprogrammierte mäanderförmige Route mit definierter Höhe über der Baustelle vollautomatisch ab. Vom Boden aus beobachtet der Pilot den Flug und kann im Notfall über seine Fernsteuerung jederzeit eingreifen. Währenddessen zeichnet die Drohne mit nach unten gerichteter Kamera eine Vielzahl von sich stark überlappenden Bildern auf. Im Nachgang werden diese Luftbildaufnahmen am Computer mit Hilfe von Photogrammetrie-Software bearbeitet. 

Die Software sucht auf den sich überlappenden Bildern gemeinsame Punkte und berechnet mittels Winkel und Ausrichtung der Kamera und einiger weiterer Charakteristika (Kontraste, Brennweite) die räumliche Position ebendieser Punkte. Auf diese Weise lässt sich eine Punktwolke und somit eine 2D-Karte beziehungsweise ein 3D-Modell der Baustelle erstellen. Die von Schüßler-Plan dafür eingesetzte Photogrammetrie-Software „Pix4D“ kann außerdem anhand der GPS-Koordinaten der Drohne diese Punktwolke georeferenzieren. Zudem können in der Software direkt Flächen und Volumina berechnet werden. Daten von nachfolgenden Drohnenflügen werden mit dem jeweils vorherigen 3D-Modell verglichen und durch die dabei festgestellten Differenzen lassen sich Baufortschritte, wie beispielsweise Erdbewegungen, präzise und zeiteffizient ermitteln und dokumentieren. 

Autobahndreieck Heumar
Reportage | Drohnen

Text / Benedikt Büschgens
Foto / Dirk Krüll